Operationen in der Dermatologie

In der Dermatologie gibt es viele verschiedene Gründe, warum eine Operation an der Haut notwendig sein kann. Diese Eingriffe reichen von kleinen Probeentnahmen (PE, Probeexzisionen) zur Diagnosestellung bis hin zu größeren Operationen bei Hauttumoren oder anderen auffälligen Hautveränderungen. Die Bandbreite reicht von rein diagnostischen Maßnahmen bis zu therapeutischen Eingriffen mit heilender Absicht. Dermatologische Operationen wie z.B. Muttermalentfernungen werden von allen Kassen übernommen. Ästhetische oder plastisch chirurgische Eingriffe sind jedoch meist eine Privatleistung. Wir informieren Sie hierbei gerne über mögliche anfallende Kosten.

 

Gründe für eine Hautoperation

  • Gutartige Hautveränderungen: z. B. störende Muttermale, Fibrome, Lipome, Atherome oder Alterswarzen.
  • Bösartige Hautveränderungen (Hautkrebs): Basaliome, Plattenepithelkarzinome, Melanome.
  • Diagnostische Eingriffe: kleine Hautproben (PE) zur histologischen Abklärung verdächtiger Veränderungen.

 

 

 

Ablauf einer Hautoperation – Beispiel Muttermalentfernung

  1. Vorbereitung & Aufklärung

    • Befundung und Besprechung der zu operierenden Muttermale / Hautveränderungen mit der/dem Dermatologen
    • Entscheidung über OP-Methode (PE, vollständige Entfernung, Nahttechnik, Sicherheitsabstand etc.)
    • Erklärung zu Narbe, Heilungsverlauf und Alternativen
  2. Schmerzfreie Betäubung

    • Vor allem bei Kindern: Möglichkeit einer Vorbetäubung mit EMLA®-Creme oder -Pflaster (wirkt nach ca. 60 Minuten, sorgt für völlige Schmerzfreiheit an der Hautoberfläche).
    • Anschließend erfolgt die Lokalanästhesie mit einer feinen Nadel, die nur als kurzer Stich mit ca. 30 Sekunden Hautbrennen an der Einstichstelle spürbar ist.
  3. Operation

    • Kleine Veränderungen: Entnahme mit einer Hautstanze (Punch-Biopsie).
    • Größere Hautveränderungen oder Tumore: Entfernung mit dem Skalpell in verschiedenen Schnitttechniken, ggf. mit Sicherheitsabstand.
    • Je nach Größe: Wundverschluss mit feiner Subkutannaht oder Einzelknopfnähten.
  4. Wundversorgung

    • Steriler Verband für die ersten Tage
    • Nachkontrolle im Hautzentrum Wien
    • Bei Bedarf: Fädenziehen nach ca. 10–14 Tagen
  5. Histologische Untersuchung

    • Jede entfernte Hautveränderung wird ins Labor geschickt.
    • Ergebnis liegt meist nach 1–2 Wochen vor und wird mit Ihnen persönlich besprochen.

Wo finden die Eingriffe statt

  • Kleinere Operationen wie Muttermalentfernungen, Probeexzisionen oder die Entfernung gutartiger Hautveränderungen können direkt in unserer Ordination durchgeführt werden – sicher, schmerzfrei und ambulant.
  • Größere Eingriffe (z. B. umfangreiche Tumoroperationen, Eingriffe an Gefäßen oder plastisch-rekonstruktive Operationen) führen wir in enger Zusammenarbeit mit dermatologischen Spitalsambulanzen, Chirurgen, Gefäßchirurgen und plastischen Chirurgen durch. So stellen wir sicher, dass jede Patientin und jeder Patient die bestmögliche Behandlung erhält.

Nahttechniken im Überblick

  • Einzelknopfnaht: klassische Methode, bei der einzelne Fäden gesetzt werden. Vorteil: sehr stabil, einfach zu entfernen. Nachteil: sichtbare Einstiche und punktuelle Narbenbildung. Diese einfache und sehr schnelle Nahtechnik wird von allen Kassen übernommen.
  • Subkutannaht: Der Faden wird in der Hautschicht „unsichtbar“ gelegt. Vorteil: ästhetisch schöner, kaum sichtbare Narben, weniger Spannung auf der Haut. An der Hautoberfläche sind nur ganz feine dünne Minipflaster in der Heilungsphase zu sehen.

Nachteil: diese Nahttechnik mit speziellen Fäden ist Zeit- und Materialaufwendiger in der Durchführung. Wir bieten daher diese plastisch chirurgische Nahttechnik nur als Privatleistung an. Die Entfernung des Spezialfadens wird immer durch den Arzt durchgeführt  – bei dieser werden wir auch den histologieschen Befund mit Ihnen besprechen. Preise entnehmen Sie bitte unserer Preisliste.

 

Einzelknopfnaht am Rücken
Einzelknopfnaht nach der Nahtentfernung

Nachsorge und Verhalten nach einer Hautoperation

Nach einer Hautoperation ist eine sorgfältige Wundpflege besonders wichtig:

  • Verbandswechsel: wie vom Arzt empfohlen, meist nach 1–2 Tagen.
  • Wasserschutz: Die Wunde sollte in den ersten Tagen nicht nass werden. Duschen ist mit wasserdichtem Pflaster möglich.   Wir haben für die optimale postoperative Wundversorgung ein Operationspaket zusammengestellt, das preisgünstig und von höchster Qualität ist.
  • Sport & Bewegung: In den ersten Tagen körperliche Schonung, kein Sport oder Schwimmen. Je nach Lokalisation kann die Belastung früher oder später wieder aufgenommen werden.
  • Sonnenlicht: Frische Narben immer konsequent vor UV-Strahlung schützen (Sonnencreme, Kleidung).
  • Fadenzug: je nach Körperregion nach ca. 7–14 Tagen mit Besprechung des histologischen Befundes.

Was darf man nach einer Muttermalentfernung

✅ Duschen mit Spezial-Schutzpflaster nach ärztlicher Freigabe
✅ Leichte Alltagsaktivitäten
✅ Regelmäßige Wundkontrolle mit Pflasterwechsel und lokaler Wundsalbe

❌ Kein Schwimmbad oder Sauna in den ersten 2 Wochen
❌ Keine intensive Sportbelastung oder Zug an der Naht
❌ Keine direkte Sonnenbestrahlung der frischen Narbe

 

Für Informationen über den Prozess der Wundheilung und optimaler Narbenpflege lesen Sie hier→

 

Häufige Patientenfragen

Kann man das ganze Jahr über operieren?
Ja – kleinere Hautoperationen sind unabhängig von der Jahreszeit problemlos möglich. Im Sommer ist nur ein besonders guter Sonnenschutz der frischen Narbe wichtig.

Was, wenn die Narbe nicht schön wird?
Unsere Ärztinnen arbeiten mit modernsten Nahttechniken, um möglichst unauffällige Narben zu erzielen. Trotzdem kann es – je nach Hauttyp und Veranlagung – zu auffälligeren Narben oder Keloiden kommen. In solchen Fällen stehen uns Narbencremes, Silikonpflaster oder auch Lasertherapien zur Verfügung.

Darf ich baden?
Nein – in der Heilungsphase sollte auf Baden verzichtet werden. Steri Stripsnur zum Duschen geeignet, nicht aber für längere Wassereinwirkung im Bad oder Schwimmbad.

Soll ich einen Krankenstand nehmen?
Für die meisten kleinen Hautoperationen ist kein Krankenstand erforderlich. Sollten größere Eingriffe notwendig sein oder die Operation an einer besonders belasteten Körperstelle erfolgen, beraten wir Sie individuell.

Ich habe große Angst vor Spritzen oder Operationen – was kann ich tun?
Wir nehmen Ihre Ängste sehr ernst. Für besonders sensible Patientinnen gibt es die Möglichkeit eines Anästhesiepflasters (z. B. EMLA), das etwa 30 Minuten vor dem Eingriff aufgeklebt wird und die Einstichstelle betäubt. In seltenen Fällen können leichte Beruhigungstropfen gegeben werden – bei kurzen Eingriffen wie Muttermalentfernungen ist das aber fast nie notwendig. Vor allem aber: Unser Team aus Ärztinnen und Assistentinnen begleitet Sie einfühlsam und erklärt jeden Schritt, damit Sie sich sicher und gut aufgehoben fühlen.

Mögliche Nebenwirkungen einer Hautoperation

Jede Operation ist mit gewissen Risiken verbunden. Häufig sind diese gering, dennoch sollten Patienten informiert sein:

  • Rötung, Schwellung oder Bluterguss im Wundbereich
  • Infektionen (selten, da sterile Bedingungen)
  • Nachblutungen
  • Vorübergehende Sensibilitätsstörungen der Haut
  • „hässliche“ Narben oder überschießende Narben (Keloide) sowie Depigmentierung (weißliche Verfärbung) und Hyperpigmentierung (Dunkelfärbung der Narbe)

Fazit

Operationen in der Dermatologie sind Routineeingriffe, die in lokaler Betäubung durchgeführt werden und für die Patientinnen meist unkompliziert und schmerzfrei verlaufen. Dank moderner Nahttechniken und sorgfältiger Nachsorge können ästhetisch sehr schöne Ergebnisse erzielt werden.
Für umfangreichere Eingriffe arbeiten wir eng mit erfahrenen Chirurgen, Gefäßchirurgen und plastischen Chirurgen zusammen, um höchste Sicherheit und Qualität zu gewährleisten.