Weißer Hautkrebs

Weißer Hautkrebs – Formen, Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention

 

Was ist weißer Hautkrebs?

Weißer Hautkrebs ist die weltweit häufigste Form von Hautkrebs. Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom), der aggressiver wächst und früh Metastasen bildet, wächst der weiße Hautkrebs in der Regel langsam, lokal zerstörerisch, aber metastasiert nur selten. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit heller Haut, die regelmäßig starker UV-Strahlung ausgesetzt sind.

Zu den wichtigsten Formen des weißen Hautkrebses zählen:

  • Basalzellkarzinom (Basaliom):
    ist die häufigste Variante des weißen Hautkrebses. Sie entwickelt sich aus den Basalzellen der Oberhaut. Das Basaliom wächst meist langsam und bildet fast nie Metastasen, kann aber tief ins umliegende Gewebe eindringen und dort erhebliche Schäden verursachen.
  • Plattenepithelkarzinom (Spinaliom, Stachelzellkarzinom):
    entsteht aus den oberen Zellschichten der Haut und ist potenziell aggressiver als das Basaliom. In seltenen Fällen kann es Lymphknoten oder andere Organe durch Metastasen befallen.
  • Aktinische Keratose:
    Diese gilt als Vorstufe (Präkanzerose) des weißen Hautkrebs. Es handelt sich um eine UV-bedingte Zellveränderung, die unbehandelt über Jahre in einen invasiven Hautkrebs übergehen kann. Frühzeitige Therapie ist daher entscheidend.

 

Ursachen und Risikofaktoren

Die häufigste Ursache für weißen Hautkrebs ist eine chronische UV-Belastung der Haut, insbesondere durch:

  • Intensive Sonneneinstrahlung (z. B. Sonnenbäder, Solarium, Outdoor-Berufe)

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Heller Hauttyp (Fitzpatrick-Typ I oder II)
    Menschen mit heller Haut, roten oder blonden Haaren und blauen Augen haben ein höheres Risiko.
  • Genetische Disposition
    Wenn in der Familie bereits Hautkrebserkrankungen aufgetreten sind, steigt das Risiko.
  • Immunschwäche
    Etwa nach Organtransplantationen oder bei bestimmten Erkrankungen.
  • Alter
    Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter deutlich zu – über 75 % aller weißen Hautkrebse treten bei Menschen über 60 auf.

 

An welchen Stellen tritt weißer Hautkrebs besonders häufig auf?

Da UV-Strahlung die Hauptursache ist, entwickeln sich die Tumoren vor allem an sonnenexponierten Hautstellen:

  • Gesicht (z. B. Nase, Stirn, Wangen, Lippen)
  • Ohren
  • Dekolleté
  • Kopfhaut (v. a. bei Männern mit lichterem Haar)
  • Nacken
  • Handrücken, Unterarme und Unterschenkel

 

Symptome: So erkennt man weißen Hautkrebs

Die Hautveränderungen können sehr verschieden aussehen und werden im Anfangsstadium häufig nicht erkannt oder mit harmlosen Hautproblemen wie Ekzemen oder Wunden verwechselt.

Typische Merkmale:

  • Veränderungen, die nicht abheilen
  • Rötliche, schuppende oder raue Hautstellen, Krusten
  • Knötchenartige Erhebungen mit glänzender oder perlmuttartiger Oberfläche (häufig beim Basaliom)
  • Gelbliche oder braun-rötliche Flecken, Juckreiz
  • Blutende, nässende oder verkrustete Stellen
  • Verdickte, verhärtete Hautareale
  • Feine, sichtbare Blutgefäße (Teleangiektasien)

In solchen Fällen sollte unbedingt ein Hautarzt aufgesucht werden.

 

Diagnostik

Die Diagnose erfolgt durch eine sorgfältige Untersuchung der Haut:

  • Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie):
    Mit einem speziellen Handmikroskop kann der Hautarzt Struktur und Pigmentierung beurteilen.
  • Biopsie:
    Bei verdächtigen Veränderungen wird eine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht, um Art und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen.

Früh erkannt, ist weißer Hautkrebs in fast allen Fällen heilbar. Daher ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Dermatologen unerlässlich – mindestens einmal jährlich.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Die Wahl der Therapie richtet sich nach Tumorart, Größe, Lokalisation und dem Allgemeinzustand des Patienten. Grundsätzlich stehen folgende Behandlungsoptionen zur Verfügung:

  1. Topische Therapien (Cremes)
  • Imiquimod: Ein immunstimulierender Wirkstoff, der die Hautzellen zur Bekämpfung der Tumorzellen anregt.
  • 5-Fluoruracil (5-FU): Ein zytostatischer Wirkstoff, der das Tumorwachstum hemmt.

Diese Cremes werden vor allem bei aktinischen Keratosen oder oberflächlichen Basaliomen eingesetzt.

  1. Kryotherapie

Bei oberflächlichen aktinischen Keratosen kann eine Vereisung mit flüssigem Stickstoff eingesetzt werden. Dabei werden die betroffenen Zellen durch Kälte zerstört.

  1. Photodynamische Therapie (PDT)

Bei der PDT wird ein Lichtsensibilisator auf die Haut aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit wird das Areal mit speziellem Licht bestrahlt, wodurch die veränderten Zellen gezielt zerstört werden. Diese Methode ist gewebeschonend und wird häufig bei mehreren oder flächigen Veränderungen im Gesicht oder an der Kopfhaut eingesetzt.

  1. Operative Entfernung

Ist die Diagnose unklar führen wir zunächst eine Biopsie durch (ein kleines Hautstück wird entnommen). Das Ergebnis der Gewebeprobe entscheidet die weitere Therapie. Die Standardtherapie bei Basaliomen und Spinaliomen ist die vollständige chirurgische Entfernung mit Sicherheitsabstand. Der entfernte Tumor wird histologisch untersucht, um sicherzustellen, dass er komplett entfernt wurde.

  1. Strahlentherapie und Immuntherapie

Kommt bei größeren Tumoren, älteren Patienten oder inoperablen Fällen zum Einsatz – z. B. wenn der Tumor nahe am Auge, der Nase oder anderen empfindlichen Strukturen liegt. Diese Therapieformen finden immer im Spital statt.

 

Kosten

Die Kosten für alle gängigen Therapien außer der PDT werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

 

Prognose

Die Prognose bei weißem Hautkrebs ist in den meisten Fällen sehr gut – vorausgesetzt, er wird frühzeitig erkannt und adäquat behandelt. Das Basaliom metastasiert nahezu nie, während das Spinaliom bei frühzeitiger Therapie ebenfalls sehr gute Heilungschancen hat.

Jedoch: Einmal Hautkrebs – immer höheres Risiko. Wer einmal an weißem Hautkrebs erkrankt war, hat ein erhöhtes Risiko, erneut daran zu erkranken. Deshalb ist eine engmaschige Nachsorge besonders wichtig.

Nachsorge und Verlaufskontrollen

Nach erfolgreicher Therapie sollten regelmäßige Hautkontrollen erfolgen:

  • Alle 6–12 Monate beim Dermatologen (Dermatoskopie und Mole Max- verlinken )
  • Beobachtung der Haut durch den Patienten selbst

Prävention: Wie schützt man sich?

Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von weißem Hautkrebs ist ein konsequenter Sonnenschutz – lebenslang!

Empfehlungen:

  • Vermeidung intensiver Sonnenexposition (v. a. zur Mittagszeit)
  • Schatten aufsuchen, Schützende Kleidung
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+), auch bei bewölktem Himmel, Keine Solarien nutzen
  • Regelmäßige Hautkrebs Kontrollen durch den Dermatologen

 

Fazit

Weißer Hautkrebs ist zwar weniger gefährlich als das maligne Melanom, aber keineswegs harmlos. Regelmäßige Vorsorge, aufmerksame Selbstbeobachtung und konsequenter Sonnenschutz sind entscheidend für eine frühzeitige Erkennung und erfolgreiche Behandlung. Wer auf seine Haut achtet, schützt nicht nur seine Gesundheit, sondern gewinnt auch Lebensqualität.

Bild vom weißen hautkrebs im Gesicht
Muttermalkontrolle

Buchen Sie einen Termin online bei Ihren Fachärzten für Haut- und Geschlechtskrankheiten