Warzen – Entstehung und Entfernung

27 Mrz
Warzenbehandlung-mit-Tinktur

Warzen – Entstehung und Entfernung

Bei allen Hautärzten sind es die Warzen (Verrucae Vulgares) an Händen und Füßen, die am häufigsten vorkommen. Fast 80% der Bevölkerung ist im Laufe des Lebens betroffen – meist Kinder und Jugendliche, seltener Erwachsene.

Auslöser, Krankheitsverlauf und Übertragungswege

Auslöser der Warzen sind zwei verschiedene Viren: Das Humanen-papilloma-Virus (HPV) beziehungsweise bei Dellwarzen das MolluscumcontagiosumVirus (MCV). Eine Infektion mit diesen Viren nimmt im Allgemeinen keinen schwerwiegenden Verlauf.

Die Viren werden durch eine Kontaktinfektion übertragen. Sie erfolgt entweder direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt („Schmierinfektion“) durch kontaminierte Gegenstände (Handtücher, Gegenstände zur Körperpflege etc.). Erleichtert wird die Infektion durch eine geschwächte Abwehrfunktion oder Miniverletzungen der Haut.

Immunsystem und Warzen Warze-auf-den-Fingern

Die Beobachtung, dass bei Virusinfektionen keineswegs alle Kontaktpersonen ebenfalls erkranken, hat verschiedene Ursachen. So kann durch vorherigen Kontakt mit dieser Virusvariante bereits eine Immunität gegen das Warzenvirus bestehen. Oder aber die übertragene Virendosis bei der Ansteckung ist für einen Krankheitsausbruch zu gering.

Sicher ist, dass bei intaktem Immunsystem Warzen entweder überhaupt nicht entstehen oder einen weniger schweren Verlauf nehmen.

Warzen treten bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf

Nachdem das kindliche Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist, sind Kinder wesentlich häufiger betroffen. Nach der Ansteckung kann es bis zu 20 Monate dauern bis die Warzen auftreten. Es kann jedoch bei Kindern wie Erwachsenen bereits eine Immunisierung bestehen. Das bedeutet, dass trotz Kontakt mit dem Warzenvirus, keine oder nur eine sehr schwache Infektion stattfindet.

 

Die häufigsten Warzenarten

Mosaikwarzen

Mosaikwarzen (auch gewöhnliche Warze oder Verrucae Vulgares genannt) breiten sich nur oberflächlich an Fußsohlen oder Zehenballen aus. Zunächst treten sie vereinzelt auf, breiten sich aber bald in großer Anzahl in beetartiger Form aus. Die einzelne Warze hat dabei in der Regel die Größe eines Stecknadelkopfes, eine weißliche Färbung und verursacht meist keine Schmerzen. Auch nach beetartiger Ausbreitung bleiben die meisten Betroffenen beschwerdefrei.

 

Gewöhnliche-Warzen
Węgrowski, Gewöhnliche Warzen, CC BY-SA 4.0

 

Dornwarzen

Dornwarzen (auch Stechwarzen oder Verrucae Plantares genannt) sind einzelstehende, tief nach innen wachsende Warzen. Dieser Warzentyp bildet sich an den Zehenunterseiten und den druckbelasteten Regionen der Fußsohlen aus, wächst dort erheblich in die Tiefe und ist oft von einer Hornschwiele bedeckt. Diese Warzenart schmerzt fast immer beim Gehen und ist durch ihre Größe schwer zu behandeln.

 

Dornwarze
Węgrowski, Plantar wart at heel, CC BY-SA 4.0

 

Vorsichtsmaßnahmen gegen Ansteckung und Ausbreitung von Warzen

  • Vermeiden Sie es, Ihre eigenen Warzen zu berühren, da sie sich schnell auf andere Körperstellen ausbreiten
  • Tägliches wechseln der Socken, barfuß benützte Schuhe täglich mit Desinfektionslösung aussprühen
  • Tragen Sie in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbad, Sauna oder Fitnessstudio immer Badeschuhe
  • Benutzen Sie keine fremden Handtücher
  • Wenn Sie bereits Warzen haben, sollten Sie in öffentlichen Räumen wie Umkleidekabinen und Duschen immer Strümpfe oder Schuhe tragen, um eine Ansteckung und Übertragung auf andere zu vermeiden
  • Stärken Sie Ihr Immunsystem

 

Therapien gegen Warzen

 

Verwendung-der-Warzen-Tinktur 

Warzentinkturen

Warzentinkturen gibt es von verschiedenen Herstellern in der Apotheke. Helfen diese nicht, versuchen wir es zunächst mit stärkeren rezeptpflichtigen Salben/Tinkturen. Außerdem ergänzen wir die Lokaltherapie mit regelmäßigen Anwendungen von flüssigem Stickstoff (Kältetherapie).

Kältetherapie mit flüssigem Stickstoff

Flüssiger Stickstoff hat eine Temperatur von ca. –200° Celsius. Durch lokales Betupfen der Warzen alle 14 Tage löst der flüssige Stickstoff eine lokale Erfrierung aus. Es kommt so zu einer Abstoßung der Warze durch den Körper.

Immunsystem stärken

Naturmittel gegen Warzen: Vielen Hausmitteln wird nachgesagt, dass sie Warzen verschwinden lassen. Hier ist eine Liste dieser Hausmittel. Diese haben ihre Wirksamkeit nicht wissenschaftlich nachgewiesen, können aber als erste Maßnahme bei gewöhnlichen, flachen Warzen “ausprobiert” werden.

Schöllkraut oder “Warzenkraut”

Schöllkraut ist ein Unkraut, das an Straßenrändern zu finden ist. Es enthält im Inneren des Stängels einen Saft mit antimitotischen Eigenschaften (verhindert die Zellvermehrung). So scheint diese Substanz die Warze zu schwächen. Schöllkraut darf nicht bei Kindern angewendet und nicht eingenommen werden, da es giftig und ätzend ist. Um eine Warze mit “Warzenkraut” zu behandeln, muss der Saft (im Stängel enthalten) direkt auf die Warze aufgetragen werden, zweimal täglich und bis sie vollständig verschwunden ist.

Sud aus Weißweide oder Birke

Weiße Weide oder Birke enthält eine hohe Dosis Salicylsäure, die gleiche Substanz, die auch in warzenabtötenden Cremes enthalten ist. Täglich anwenden.

Zwiebel zur Bekämpfung von Warzen

Die Zwiebel ist ein starkes antivirales, antibakterielles und antiseptisches Mittel. Um dieses Hausmittel anzuwenden, schneiden Sie eine Zwiebel in zwei Hälften, streuen grobes Salz auf die Schnittfläche und lassen sie mehrere Stunden liegen, bis die Zwiebel ihre Substanz abgibt. Diesen Saft zweimal täglich direkt auf die Warze auftragen, bis sich eine gesunde Haut gebildet hat.

Homöopathische Thuja Tinktur

Thuja occidentalis ist das ätherische Öl aus dem Lebensbaum. Diese Heilpflanze wird täglich direkt oder in homöopathischer Form (in Apotheken und Reformhäusern erhältlich) auf die Warzen aufgetragen. Es hat eine antivirale Wirkung und kann so das Abheilen von Warzen unterstützen.

Wenn die diversen Lokaltherapien nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben, ist eine chirurgische Entfernung oder eine Lasertherapie sinnvoll.

Chirurgische Entfernung

Nach einer lokalen Anästhesie-Spritze wird die Warze mit einem Skalpell „herausgeschält“ oder/und mit einem Elektro-Kauter „weggebrannt“. Nachteil dieser Methode ist die oft starke Blutung und die größere Wundfläche bei der Behandlung.

 

chirurgische-entfernung-einer-Warze

 

Lasertherapie

Eine Lasertherapie wird vor allem bei hartnäckigen und oft vorbehandelten Warzen eingesetzt. Während der Laserbehandlung wird das Warzengewebe durch einen intensiven Lichtstrahl verbrannt und zerstört. Das Laserverfahren ist weniger invasiv wie eine chirurgische Entfernung und auch deutlich schonender. Wir verwenden hierfür einen sogenannten Diodenlaser. Dieser „verödet“ die Gefäße, welche die Warzen mit Blut versorgen. In der Folge sterben die Warzen ab.

Oft reicht eine Behandlung, manchmal ist aber eine zweite Behandlung erforderlich, bis die Warzen komplett abgestorben sind.

Die Vorteile dieser Behandlungsmethode liegen auf der Hand: mit Vereisungscreme schmerzarm – schneller Erfolg – gewebeschonendes Verfahren

Wann ist die Entfernung von Warzen durch Laserbestrahlung besonders zu empfehlen?

  • Wenn die Warze bereits länger besteht
  • Wenn verschiedenste lokale Behandlungsmethoden keine Wirkung gezeigt und nicht das gewünschte Ergebnis erzielt haben
  • Wenn die Warzen starke Schmerzen verursachen
  • Wenn die Warzen groß sind und weitflächig auftreten

 

Warzenentfernung-mit-laser 

Kosten der Warzenbehandlung

Die verschiedenen rezeptpflichtigen Warzentinkturen werden größtenteils von den Kassen übernommen.

Die chirurgische Behandlung wird von den Chirurgen fast immer über die Kassen verrechnet.

Die Lasertherapie kostet im Hautzentrum Wien inklusive Vereisung €70 – €100 für die Erstbehandlung und €30 – €50 für eine mögliche Folgebehandlung innerhalb von 8 Wochen nach dem Ersttermin.