Rote Wangen – Couperose und Rosazea – was kann ich tun?

24 Sep

Rote Wangen – Couperose und Rosazea – was kann ich tun?

Fast alle Menschen bekommen in bestimmten Situationen rote Wangen. Üblicherweise ist der Spuk rasch vorbei und die Gesichtshaut nimmt wieder ihre gewohnte Hautfarbe an.

Bleiben Rötungen im Gesicht jedoch lange oder sogar auf Dauer bestehen, sprechen wir fast immer von Couperose oder Rosazea, auch Aknerosazea genannt. Fast jeder sechste ist betroffen, Frauen häufiger als Männer.

Was sind die Ursachen von Couperose oder Rosazea?

70% der Fälle sind genetisch bedingt. Dies sieht man auch daran, dass viele PatientInnen und deren Familien mit Couperose oder Rosazea sowie auch oft von Besenreisern oder Venenproblemen betroffen sind. 30% entstehen durch Sonnenbrände oder Erfrierungen, oft schon in der Kindheit. Akutauslöser sind zB Hitze, heiße Getränke, Stress oder scharfe Speisen.

Was ist Couperose oder Rosazea?

Couperose und Rosazea sind erweiterte Gefäße und entzündliche Veränderungen, die vor allem im Wangen-, Nasen- und Kinnbereich auftreten. In ausgeprägten Fällen können das gesamte Gesicht sowie der Hals und das Dekolleté betroffen sein.

Unter Couperose verstehen wir ein Anfangsstadium: Zunächst sieht man leichte Rötungen diskret im Wangen- und Nasenbereich durch erweiterte Gefäße.

Im Folgestadium der Aknerosazea ist das Erscheinungsbild deutlich ausgeprägter: Hautentzündungen – ähnlich wie bei Akne – kommen hinzu. Oft ist fast der gesamte Gesichtsbereich betroffen, manchmal auch die Augenlider. In seltenen Fällen können sich durch diese entzündlichen Knötchen sogar Wucherungen an der Nase bilden. Diese werden im Volksmund oft „Knoll- oder Schnapsnase“ genannt.

Was kann der Arzt gegen Couperose und Rosazea tun?

Tabletten und Salben:

Couperose und Rosazea sprechen auf eine Tablettenkur mit speziellen Antibiotika über ein bis zwei Monate hinweg sehr gut an. Leider ist der Erfolg meist nicht von Dauer. Zusätzlich empfehlen wir Salben mit entzündungshemmenden und gefäßaktiven Inhaltsstoffen. Die ärztliche Beratung, Tablettenkur sowie spezielle Salbenrezepte werden von allen Kassen übernommen. Apothekensalben müssen privat bezahlt werden.

Spezielle kosmetische Behandlungen:

Zur Verbesserung des Hautbildes – oft auch begleitend zu einer Tablettenkur oder vor einer Laserbehandlung – bieten wir im Hautzentrum Wien medizinisch kosmetische Spezialbehandlungen an: Diese werden direkt auf Ihren Hauttyp und das bei Ihnen vorhandene Erscheinungsbild bzw. Stadium der Couperose oder Rosazea abgestimmt.

Es werden Methoden zur Hautberuhigung und zur Reduktion vorhandener Gefäße sowie deren Neuentstehung angewandt. Dazu gehören zB Hochfrequenz, reiner Sauerstoff, besonders sanfte Reinigung und fettarme Pflege. Ergänzend werden Spezialampullen eingeschleust. Diese enthalten hochkonzentrierte Wirkstoffe, die der Gefäßbildung entgegenwirken und die Entzündungen beruhigen.

Ihr Vorteil: Mit dieser speziellen Kosmetikbehandlung bieten wir PatientInnen mit Couperose oder Rosazea ein maßgeschneidertes Konzept an – zur Verbesserung Ihres Hautproblems und zur typgerechten Hautpflege. Die Kosten für diese kosmetische Behandlung belaufen sich auf €100.

Laser:

Alle bisher genannten Methoden bieten Verbesserungen, sind aber oft keine Langzeitlösung. Lediglich die Anwendung von speziellen Gefäßlasern bringt eine langfristige Besserung. Das Laserlicht „verödet“ die erweiterten Gefäße dauerhaft. Mit 1 bis 3 Behandlungen kann das Hautbild bis zu 80% verbessert werden. Die Erfahrungen zeigen, dass unsere PatientInnen ca. alle 3 Jahre zu einer Nachbehandlung kommen, da sich neuerlich einzelne kleine Gefäße bilden können. Die Kosten für eine Laserbehandlung belaufen sich auf €250.

 vor und nach der Laserbehandlung

Was kann ich selbst gegen Couperose und Rosazea tun?

Auslöser vermeiden:

Soweit möglich Auslöser wie scharfes Essen oder extreme Hitze (Sauna etc.) vermeiden. Schließen Sie heiße Duschen stets mit einer kalten Dusche für das Gesicht ab. Intensive Sonneneinstrahlung unbedingt vermeiden, denn Sonne besteht nicht nur aus UV-Strahlen, sondern auch aus erwärmenden Infrarotstrahlen. Daher verwenden Sie bitte hohe Sonnenschutzfaktoren, tragen Sie idealerweise einen Sonnenhut und achten Sie möglichst auf wenig direkte Sonneneinstrahlung. Sofern möglich, zwischen und nach Sonnenbädern immer wieder die betroffenen Regionen kühlen und beruhigen, zB mit einem sanftem Tonicum. Wenn nichts anderes da ist, helfen auch wassergekühlte Handtücher oder kaltes Joghurt.

Extreme Kälte sollten Sie ebenfalls vermeiden: Hier sind kurzfristig fettreichere Salben auch auf den Couperose Arealen erlaubt. Ein dünnes Vlies unter dem Skihelm ist gut – aber bitte keine dicke Wolle wegen möglicher Irritation oder Schwitzen.

Richtige Pflege:

Stellen Sie die Pflege der betroffenen Hautregionen auf fettarme, hautberuhigende Produkte um (mögliche Erwärmung unter fetten Salben). Nicht betroffene Regionen wie bisher (gerne auch fettreich) weiterpflegen. Auch die Reinigung der Haut bitte so sanft wie möglich: Ich darf Ihnen hier meine milde Reinigungsmilch und mein Sanftes Tonicum ans Herz legen.

Make-up mit leichter Textur ist erlaubt – Rubbelpeelings und Occlusivmasken jedoch verboten.