Sonnenlicht tut Körper und Seele gut – allerdings nur in Maßen. In zu hohen Dosen kann die Strahlung neben unangenehmen Sonnenbränden auch Hautkrebs verursachen. Vor allem die Aktinische Keratose scheint sich, ab dem 40. Lebensjahr, zu einer regelrechten Volkskrankheit zu entwickeln.
Was sind aktinische Keratosen
Die aktinische Keratose (solare Keratose) gilt als Vorstufe von weißem Hautkrebs. Nachdem die Sonne – neben Genetik – der Auslöser ist, sind die Veränderungen vor allem an den sonnenexponierten Stellen zu finden wie Gesicht, Kopfhaut (bei schütterem Haar), Dekolleté oder Händen.
Wie sehen aktinische Keratosen aus
An einer oder mehreren Stellen kommt es zunächst zu einer scharf begrenzten Rötung, Schuppung oder Verdickung der Haut. Oft sehen diese wie harmlose Ekzeme (lokale Hautentzündungen) aus. Die Veränderungen können wenige Millimeter bis einige Zentimeter betragen und verursachen keine Beschwerden. Sie können aber aufgrund der erhöhten Verletzlichkeit leichter bluten.
Vorsorge bei aktinischen Keratosen
Ganz wichtig für den Betroffenen ist die konsequente Einhaltung von intensivem Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor! Sie können zwar die schon in der Jugend begangenen „Sonnensünden“ an Ihrer Haut nicht ungeschehen machen, aber weitere vermeiden!
Das Wichtigste ist neben der Eigenbeobachtung die regelmäßige Kontrolle durch den Hautarzt.
Bei der Kontrolle wird Ihr Hautarzt mit all seiner Erfahrung und einem Auflichtmikroskop die veränderten, verdächtigen Hautstellen begutachten. Die veränderten Areale können ergänzend digital fotografiert werden und so in ihrer Entwicklung bei den folgenden Kontrollen besser beobachtet werden.
Therapie bei aktinischen Keratosen
Bei der Therapie der aktinischen Keratose gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten:
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Spezielle Wirkstoffsalben
Salben bei aktinischer Keratose hemmen das Wachstum der veränderten Zellen. Hier stehen verschiedene Produkte zur Auswahl (z. B. Imikeraderm®, Solaraze® Klysiri®)
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Kältetherapie (Kryotherapie)
Flüssiger Stickstoff zum „Vereisen“ der betroffenen Stellen. Diese lokale Kältetherapie muss mehrmals alle 4 Wochen wiederholt werden.
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Photodynamische Therapie (Lichttherapie)
Sind trotz Therapie mit Salben oder flüssigen Stickstoff noch immer aktinische Keratosen zu finden oder sind diese großflächig verteilt (mehr als 5 Keratosen in einem Areal), empfiehlt sich die Photodynamischen Therapie (PDT). Durch Auftragen eines Photosensibilisators (Creme welche die Haut lichtempfindlicher macht) und anschließende Bestrahlung mit langwelligem Licht, werden hierbei entartete Zellen selektiv bis in tiefe Hautschichten zerstört.
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Operative Entfernung
Kommt es trotz der Lokalen Therapien zu keiner Abheilung der aktinischen Keratosen oder ist der klinische Befund verdächtig muss operiert werden.
Hautprobe: Hier wird zunächst zur histologischen Abklärung eine kleine Hautprobe entnommen
Operative Entfernung: Ist es histologisch oder klinisch gesichert, dass es sich nicht mehr um eine aktinische Keratose, sondern um Weißen Hautkrebs handelt ist eine Operation unumgänglich.
Kosten
Die Kosten für Diagnose und Therapie wird von allen Kassen übernommen.
Lediglich die Photodynamische Therapie (PDT) als auch das digitale Fotografieren von betroffenen Arealen muss vom Patienten selbst bezahlt werden.